Rena Harms (Šárka), Arthur Shen (Ctirad, ein Junker) Foto: © Karl-Bernd Karwasz |
Ždenĕk Fibich
Šárka
Oper in drei Akten
Libretto: Anezka Schulzová
Deutsche Fassung von Peter P. Pachl
Staatstheater Braunschweig
Aufzeichnung vom 22.3.2012
Libussa | Martina Krauel
Fürst Premyslaus | Oleksandr Pushniak
Ctirad | Arthur Shen
Šárka | Rena Harms
Vlasta | Julia Rutigliano
Libyna | Ekaterina Kudryavtseva
Svatava | Simone Lichtenstein
Mlada | Moran Abouloff
Radka | Sarah Ferede
Castava | Malgorzata Przybysz
Hosta | Yuliya Grote
Vitoraz, Priester | Leszek Wos
Chor und Damen des Extrachores
des Staatstheaters Braunschweig
Staatsorchester Braunschweig
Leitung: Sebastian Beckedorf
Passwort: operalia
So wie einst das Dreigestirn Haydn, Mozart, Beethoven das musikalische Erbe der »Mannheimer Schule« in der Wiener Klassik gipfeln ließen, sahen sich die drei tschechischen Komponisten Bedřich Smetana, Antonín Dvořák und Ždenĕk Fibich in der Pflicht, einen Nationalstil und eine Nationaloper zu schaffen. Fibich erlangte dabei besonders in den 1890er Jahren mit »Hippodamie« und »Šárka« große Bedeutung. In seinem Spätwerk, »Šárka«, dessen Uraufführung 1897 am Nationaltheater Prag umjubelt wurde, sind Parallelen zu Wagners »Tristan und Isolde« sowie »Die Walküre« zu hören. Die Oper ist gekennzeichnet durch harmonischen Reichtum, ausgeprägte Chromatik und die Verschmelzung von Wort und Ton. Fibich griff auf einen mythischen Stoff mit nationalem Hintergrund vom Amazonenkrieg in Böhmen zurück. Nach dem Tod von Libussa, der Herrscherin einer böhmischen Dynastie, sprechen die Männer den Frauen jegliche Regierungsgewalt ab. Eine ihrer Anführerinnen, Šárka, zettelt daraufhin eine Revolte gegen die Herrschaft des Fürsten an, in dem sie seinen Opferritus zu Libussas Ehren unterbricht. Dies führt jedoch zur erneuten Ablehnung und nicht zu den Regierungsrechten. Rache gegen alle Männer ist nun Šárkas oberstes Gebot, im Berater des Fürsten, Ctirad, sieht sie ihren Hauptfeind. Bei einem misslungenen Vergeltungszug der Frauen gegen ihn verlieben sich die beiden Kontrahenten. Šárka wechselt ins feindliche Lager. Die Verzweiflung über ihren Verrat an den Gefährtinnen treibt sie letztlich in den Selbstmord.