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Sonntag, 1. Juli 2012

Ždenĕk Fibich: Šárka (Braunschweig 2012)

Rena Harms (Šárka), Arthur  Shen (Ctirad, ein Junker) Foto: © Karl-Bernd Karwasz 

Ždenĕk Fibich 
Šárka 
Oper in drei Akten 
Libretto: Anezka Schulzová 
Deutsche Fassung von Peter P. Pachl 
Staatstheater Braunschweig 
Aufzeichnung vom 22.3.2012 
Libussa | Martina Krauel 
Fürst Premyslaus | Oleksandr Pushniak 
Ctirad | Arthur Shen 
Šárka | Rena Harms 
Vlasta | Julia Rutigliano 
Libyna | Ekaterina Kudryavtseva 
Svatava | Simone Lichtenstein 
Mlada | Moran Abouloff 
Radka | Sarah Ferede 
Castava | Malgorzata Przybysz 
Hosta | Yuliya Grote 
Vitoraz, Priester | Leszek Wos 
Chor und Damen des Extrachores 
des Staatstheaters Braunschweig 
Staatsorchester Braunschweig 
Leitung: Sebastian Beckedorf
Passwort: operalia
So wie einst das Dreigestirn Haydn, Mozart, Beethoven das musikalische Erbe der »Mannheimer Schule« in der Wiener Klassik gipfeln ließen, sahen sich die drei tschechischen Komponisten Bedřich Smetana, Antonín Dvořák und Ždenĕk Fibich in der Pflicht, einen Nationalstil und eine Nationaloper zu schaffen. Fibich erlangte dabei besonders in den 1890er Jahren mit »Hippodamie« und »Šárka« große Bedeutung. In seinem Spätwerk, »Šárka«, dessen Uraufführung 1897 am Nationaltheater Prag umjubelt wurde, sind Parallelen zu Wagners »Tristan und Isolde« sowie »Die Walküre« zu hören. Die Oper ist gekennzeichnet durch harmonischen Reichtum, ausgeprägte Chromatik und die Verschmelzung von Wort und Ton. Fibich griff auf einen mythischen Stoff mit nationalem Hintergrund vom Amazonenkrieg in Böhmen zurück. Nach dem Tod von Libussa, der Herrscherin einer böhmischen Dynastie, sprechen die Männer den Frauen jegliche Regierungsgewalt ab. Eine ihrer Anführerinnen, Šárka, zettelt daraufhin eine Revolte gegen die Herrschaft des Fürsten an, in dem sie seinen Opferritus zu Libussas Ehren unterbricht. Dies führt jedoch zur erneuten Ablehnung und nicht zu den Regierungsrechten. Rache gegen alle Männer ist nun Šárkas oberstes Gebot, im Berater des Fürsten, Ctirad, sieht sie ihren Hauptfeind. Bei einem misslungenen Vergeltungszug der Frauen gegen ihn verlieben sich die beiden Kontrahenten. Šárka wechselt ins feindliche Lager. Die Verzweiflung über ihren Verrat an den Gefährtinnen treibt sie letztlich in den Selbstmord.



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